Passives Einkommen schaffen und die finanzielle Freiheit erreichen
Aus ökonomischer Sicht ist das Beste, was ein Mensch erreichen kann, alle möglichen Ausgaben bis an sein Lebensende, aus eigener Kraft und ohne weitere Arbeit aufzuwenden, zu bestreiten. Und das bestmöglich nicht erst im Rentenalter. Dies gelingt entweder durch ein umfassendes Erbe, eine reiche Heirat, Glücksspiel oder indem passives Einkommen aufgebaut wird.
Mit passivem Einkommen ist jedoch nicht gemeint, dass Geld ohne Arbeit generiert wird! Passiv bedeutet, dass nach einem gewissen Arbeitsaufwand auf unbestimmte Zeit stetig Cashflow generiert wird, ohne, dass fortan weitere Arbeiten geleistet werden müssen. Im Voraus ist der Arbeitsaufwand dafür allerdings um einiges größer und riskanter, als beim Tausch von Zeit gegen Geld.
Es gibt grundsätzlich 2 Arten, passives Einkommen zu schaffen. Die erste Art ist der Aufbau mit Kapital und die zweite Art ist der Aufbau mit wenig bzw. ohne Kapital.
Beispiele für wenig bzw. kein Kapital sind u.a. vergebene Patente, Lizenzen, Tantiemen aus Büchern, Banner-Werbung im Internet, Produktwerbung (Affiliate Marketing), Stockfotos.
Beispiele für kapitalintensiven Aufbau von passivem Einkommen sind u.a. Aktien (Dividenden, Wertpapiergewinne), Immobilien (Mieterträge) und Landverpachtungen.
Mischform: Automatisierte Unternehmen/Produkte (Gründer kann ausscheiden, ohne dass das operative Geschäft geschwächt wird).
Warum ist so etwas überhaupt erstrebenswert?
Der Grundgedanke passiven Einkommens ist folgender: Umso mehr von jenem generiert wird, umso freier und autonomer kann in der westlichen Hemisphäre gelebt und agiert werden. Da Zeit das höchste Gut ist, kann diese viel umfangreicher für den eigenen Purpose (die eigene Bestimmung) eingesetzt werden. Wenn man sich umschaut, gelingt es 99,9 % aller Menschen allerdings nicht, das Hamsterrad zu verlassen. Manche müssen sogar besonders stark strampeln, da es ihnen nicht einmal gelingt, Konsumschulden zu verhindern bzw. zu tilgen.
Der Haken an der Sache
Passives Einkommen ist schwerer zu erzielen, als aktive Arbeit zu verrichten. Während man sich als Angestellter seines Stundenlohnes relativ sicher sein kann, muss bei passivem Einkommen im Voraus viel Zeit bzw. Wissen aufwendet werden, um etwas zu verdienen, wenn überhaupt etwas verdient wird. Die Meisten sind deshalb nicht bereit, sich mit dieser Art des Einkommens auseinanderzusetzen und verweilen lieber im Hamsterrad.
Wer es jedoch geschafft hat, einen guten passiven Einkommensstrom zu generieren, hat ungleich mehr Zeit sich seinen Lieblingsprojekten, Hobbys etc. zu widmen.
Grundprinzipien finanzieller Freiheit
Reiche werden immer reicher, Arme immer ärmer. Regelmäßig hallt diese Aussage durch Medien und Gesellschaft. Schaut man sich empirische Daten an, stimmt das auch. Ob dieser Umstand allerdings der Tatsache geschuldet ist, dass Reiche immer „böse Kapitalisten“ sind, die alles und jeden bei erster Gelegenheit ausbeuten, oder andere Gründe hat, ist oft nicht klar. In den Medien sind es zweifellos immer die gierigen Unternehmer und die Politik, die es den „kleinen Leuten“ unmöglich machen, Wohlstand aufzubauen. Dass es niemals so einfach war, von ganz unten nach oben zu kommen, und natürlich auch umgekehrt, wird in den Negativschlagzeilen verschwiegen. Heute ist es aber in der Tat so, dass es mit richtiger finanzieller Bildung und harter Arbeit, jedem gelingen kann, nach ganz oben zu kommen. In Bereichen, wie z.B. dem Internet, erschaffen Menschen mit wenigen Euro Starkapital riesige Berge an Einkommen. Am Kapitalmarkt spielen Herkunft, Geschlecht und Kultur der Akteure keine Rolle und Geldbeträge jeglicher Größenordnung können mittlerweile eingesetzt werden. Heute kann jeder zu einem Privatier aufsteigen, wenn er einige Grundregeln beachtet:
1. Geld ist nur ein Tauschmittel für echten Wert
So etwas wie Geld machen gibt es nicht für Unternehmen und Privatpersonen. Einzig die Zentralbanken können Geld aus dem nichts „machen“ bzw. drucken. Alle anderen Menschen müssen Werte schaffen und erhalten dafür als Tauschmittel Geld. Wer glaubt, nicht genug zu verdienen, sollte nicht anderen Menschen oder irgendwelchen Umständen die Schuld geben. Damit würde er den Umständen Macht geben und sich zum Sklaven und Abhängigen dieser machen. Das verschwendet Zeit, Kraft und hält vom smarten Arbeiten ab. Wer mehr verdienen möchte, hat nur eines zu tun: Mehr Werte schaffen. Umso wertvoller man für die Umwelt ist und umso mehr Mehrwerte man liefert, umso mehr Tauschmittel (in Form von Geld) werden einem angeboten. Werte bzw. Mehrwerte zu schaffen und Probleme zu lösen, ist nicht nur für Unternehmer wichtig, um Geld zu verdienen, sondern auch für Arbeitnehmer. Auch als Arbeitnehmer sind Sie der Unternehmer Ihres Lebens und erhalten sehr wahrscheinlich mehr Tauschmittel, wenn Sie sich z.B. fortbilden und über mehr Qualifikationen verfügen.
Auch vorhandenes Geld, dass durch Glück oder Zufall generiert wurde (Lottogewinn, reiche Heirat, Erbe etc.), wandert zu denen, die finanziell gebildet sind und darüber verfügen können. Lottomillionäre, deren Humankapital nicht zulässt, nachhaltig zwischen Ausgaben und Einnahmen zu differenzieren, geben das gewonnene Geld ebenso schnell an qualifiziertere Wirtschaftsakteure wieder ab, wie es zustande kam.
An der Börse sind die Tauschmittel für Geld Wissen, das richtige Temperament und natürlich auch ein wenig Glück.
2. Unterschied Verbindlichkeit und Investition
Reiche verstehen, dass zwar alle Schulden Verbindlichkeiten darstellen, aber nicht alle schlecht sind. Investitionen in Immobilien, die dem demografischen Wandel zu Gute kommen, sind Beispiele dafür, wie im Idealfall aus einem Betrag x irgendwann Betrag x+y wird. Auch Geld, das für Aktienkäufe eingesetzt wird, ist ein gutes Beispiel. Aktien auf Pump zu kaufen sei an dieser Stelle aber niemandem angeraten. Bei einer Investition entsteht im Nachhinein also mehr Geld, als zuvor. Personen, die solche Gegebenheiten mit „der hat doch bloß ’nen riesen Haufen Schulden“ kommentieren, können in diesem Zusammenhang schlichtweg nicht zwischen Verbindlichkeit und Investition differenzieren. Baut jemand aber hingegen ein Haus auf einem abgeschiedenen Fleckchen Land, weit entfernt von Kaufkraft und Nachfrage, oder muss sich unbedingt für den neuen BMW M4 verschulden und Lebermann spielen, ist das natürlich reiner Konsum, der das Vermögen langfristig schmälert. Konsumschulden und das Leben von der Hand in den Mund sind Gift für die Freiheit in der westlichen Hemisphäre.
3. Für Unabhängigkeit benötigt es Disziplin (Sparquote), aber auch Risiko
Wer finanziell frei sein möchte, muss langfristig denken können. Disziplin ist dabei alles. Jeder sollte sich zwingen, mindestens 10 % seiner monatlichen Nettoeinnahmen zur Seite zu legen und nicht anzurühren. Das Geld, das gespart wird, bringt allerdings im Niedrigzinsumfeld natürlich nichts ein bzw. verliert sogar real an Wert. Deshalb braucht es für größere Erfolge nicht nur Sparsamkeit und Disziplin, sondern auch etwas Risikobereitschaft. Gespartes Geld, welches in Anlagen investiert wird, die vom Zinseszins profitieren, ist die beste Waffe für exorbitanten Reichtum. Arme verkonsumieren zu viel Geld, teilweise gezwungenermaßen, teilweise aber auch mit zu wenig ausgeschöpfter Disziplin und sparen, wenn sie sparen, am falschen Ende. Sie sind meist nicht bereit Chancen zu ergreifen, wenn sie ihnen geradezu ins Gesicht springen. Des Weiteren verstehen viele Menschen einfach nicht, dass es im Sinne der Opportunität, sinnvoll ist, kurzfristig Geld für Konsum zu entbehren, um langfristig viel mehr zu haben. Ein weiterer Fehler, der zuhauf in jungen Jahren gemacht wird, ist den Lebensstandard sofort an das steigende Einkommen anzupassen. Viele Leute können ihr Einkommen, nach einer abgeschlossenen Ausbildung oder einem abgeschlossenen Studium, sehr schnell vervielfachen. Einkommenssprünge sind eigentlich ein wahrer „Booster“ für das Erlangen von Freiheit außerhalb des Hamsterrads der Abhängigkeiten von Kunden, Arbeitgebern, dem Staat etc. Die wenigsten nutzen sie jedoch dafür, da Konsum und Lebensstandard direkt nach oben angepasst werden und keine neuen Freiheiten erschließen.
5. Wissen, Wissen und mehr Wissen
Nicht wissen, in was man investiert, ist dumm. Wer erfolgreicher als andere sein möchte, muss lernwillig sein und sich stetig verbessern. Das Thema Geldanlage und Finanzen ist eigentlich sehr wichtig, da es fast den gesamten Ablauf unseres Alltags bestimmt. Dennoch beschäftigen sich die wenigsten Leute der Mittelschicht mit diesem. Denken Sie nur an die Volksaktie Telekom oder daran, wie viele Deutsche auf Schiffsfonds hereingefallen sind. Nicht nur die vielen, unseriösen Finanzdienstleister sind daran schuld, sondern ebenso die vielen unmündigen Mitmenschen, die keine Zeit finden, um 2 Bücher in ihrem Leben über Finanzen zu lesen oder in einem unabhängigen Forum zu lesen, aber täglich 5 Stunden für Serien und Spielfilme im Fernsehen aufwenden.
Je nach Lebensstil und Alter beginnt die finanzielle Freiheit, als Privatier, in der westlichen Welt irgendwo zwischen 5-20 Millionen Euro Nettovermögen. Generell kann aber bereits ab einem passiven Cashflow von 3000-5000 Euro netto im Monat, je nach Wohnort und Lebensstandard, ohne fortwährenden Arbeitsaufwand, z.B. durch Miterträge, Dividenden, realisierte Kursgewinne, automatisierte und vollkommen delegierte Geschäfte etc., von ökonomischer Unabhängigkeit gesprochen werden.