Asset-Allocation

Asset-Allocation: Anleihen, Immobilien, Aktien, Rohstoffe und Co.

Die zu erwartende Rendite hängt weitestgehend von der Wahl Ihrer Anlage-Klassen, auch Asset-Allocation genannt, ab. Studien haben belegt, dass die Titelauswahl 5 % und der Einstiegszeitpunkt 2 % der Performance

Strategische Asset Allocation

Die strategische Asset-Allocation bestimmt maßgeblich über Erfolg und Misserfolg

ausmachen, während die Asset-Allocation mit 90 % maßgeblich über Rendite und Risiko bestimmt. Zu den bekanntesten Asset-Klassen gehören Aktien, Immobilien, Anleihen, Rohstoffe und Devisen. Auch der Handel mit Derivaten (Hebelzertifikate, Optionen etc.) ist eine Asset-Klasse.

Grundsätzlich ist es so, dass Rendite immer die Belohnung für das Tragen von Risiko ist. Umso höher die mögliche Rendite, desto höher das Risiko, heißt es laut der Theorie der effizienten Märkte. Man spricht von Rendite kommt von Risiko. Das heißt: Wer ein Portfolio aus 100 % Aktienquote besitzt, kann davon ausgehen, dass er höhere Renditen einfährt, als jemand mit 70 % Anleihen und 30 % Tagesgeld. Durch Diversifikation lässt sich das Risiko minimieren, aber auch die möglichen Renditechancen werden geschmälert.

In erster Linie ist Diversifikation vor allem ein Schutz gegen Unwissen, sagt Warren Buffett. In der Theorie der effizienten Märkte kommt Rendite immer nur vom Risiko. Grundsätzlich stimmt das zwar auch, wenn man auf die Wahl der Anlageklassen blickt. Da der größtenteils humangeführte Börsenmarkt kurz- bis mittelfristig aber eher ineffizient ist, kann vor allem beim Stockpicking mit einem fundamental extrem attraktiven Unternehmen eine hohe Rendite bei gleichzeitiger Sicherheit auf das eingesetzte Kapital erzielt werden.

Ihre Asset-Allocation können Sie persönlich nach den folgenden Kriterien festlegen:

Wie alt sind Sie?
Generell gilt, dass Sie im jungen Alter noch höhere Risiken und riskantere Anlagen wählen können, da Sie z.B. Krisen notfalls aussitzen können. Bis 10 Jahre vor dem möglichem Todeszeitpunkt sollte niemand Bedenken haben, 50 % und mehr seines Vermögens in Aktien zu investieren, wenn er die anderen Kriterien ebenfalls zum größten Teil erfüllt. An dieser Stelle sei noch angemerkt, dass Geld auch nur in potenziell sicherere Anlagen, wie Indexfonds, investiert werden sollte, welches Sie kurz- bis mittelfristig nicht für Ihren Alltag und potenzielle Sondersituationen benötigen. Wirklich sicher sind nur kurzfristige AAA Anleihen.

Wie groß ist Ihr Vermögen?
Besitzen Sie bereits einen beachtlichen, abgezahlten Immobilienbestand und/oder andere Vermögenswerte, können Sie höhere Risiken eingehen, als mit einem aktuellen Hauskredit im sechsstelligen Kostenbereich.

Beruf und Korrelation zum Aktienmarkt?
Wenn Sie Angestellter an einer Hochschule beschäftigt und lebenslang verbeamtet sind, beziehen Sie ein sicheres Einkommen unabhängig vom Börsengeschehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie entlassen werden, ist äußerst gering. Somit können Sie mit Ihrem regelmäßigen Einkommen langfristig planen. Ein Investmentbanker hingegen sollte niemals sein ganzes Vermögen in Aktien stecken, da sein Beruf in Krisenzeiten gefährdet ist und im schlechtesten Fall bei einem Crash sowohl Anstellung, als auch Vermögen verloren gehen.

Einkommen?
Umso höher das Einkommen, umso mehr Risiken können prinzipiell erduldet werden. Es spielt allerdings vor allem die Beständigkeit und Sicherheit des Einkommens eine große Rolle. Ein Beamter kann sich sicher sein, sein Einkommen auch noch in einem Jahrzehnt zu beziehen, während das Einkommen von Selbstständigen stärkeren Schwankungen ausgesetzt ist. Das Einkommen wird am Humankapital festgemacht. Sprich: Summe des voraussichtlichen Einkommens multipliziert mit dem Faktor Zeit. Bildungsgrad und Qualifikationen sind hierbei die wichtigsten Einflussfaktoren für Arbeitnehmer. Umso mehr Value eine Person für ihre Umwelt stiften kann, umso stärker kann sie im Normalfall ihr Einkommen erhöhen.

Höhe der Verbindlichkeiten und des Konsums?
Auch Personen in höheren Einkommensklassen können erst recht dazu neigen, weite Teile des Vermögens zu verkonsumieren und kaum zu sparen. Einige nehmen Kredite für Haus und Hof im siebenstelligen Bereich auf, die erst nach Jahrzehnten ab getilgt sind. Deswegen ist nicht nur die Höhe des Einkommens und des Humankapitals ein wichtiger Faktor, sondern auch die Schuldensituation. Die beste Investition ist immer alle Schulden und Zinsbelastungen zu begleichen.

Persönliche Risikoaversion?
Letztlich entscheidet Ihr subjektives Bedürfnis nach Sicherheit, wie Sie Ihr Portfolio gewichten.

Sollten Sie finanziell nicht abgesichert sein, sollten niemals alle liquiden Mittel in risikoreiche Anlagen fließen. Es macht immer Sinn 3-4 Monatsgehälter auf dem Girokonto für Notfälle zu haben, sowie einen Teil des Vermögens in risikofreien Anlagen, wie Tagesgeld, zu halten. Damit können Sie immer auf sich plötzlich verändernde Lebenssituation reagieren (Unfälle, Krankheiten, Entlassungen, Scheidungen, Gerichtsprozesse usw.). Wer seine Asset-Allocation nur auf die rentabelsten Märkte aufteilt, kann die höchsten Renditen generieren. Wer damit jedoch keine Erfolge verzeichnen konnte oder noch sehr wenig Wissen inne hat, sollte sich mit seiner Asset-Allocation lieber langsam von risikoavers zu risikoaffin tasten.