Warren Buffett

Warren Buffett

Die Geschichte des erfolgreichsten Investors aller Zeiten!

Warren Buffett ist, gemessen an seinem Vermögen, der erfolgreichste Investor aller Zeiten. Anfang 2017 beziffert das Vermögensmagazin Forbes sein Vermögen auf 73,6 Milliarden US-Dollar. Nur Bill Gates steht auf der Liste der reichsten Menschen über ihm. Wäre Buffett jedoch nicht als gütiger Philanthrop aktiv geworden, wäre er mit einem Vermögen von rund 113 Milliarden US-Dollar der mit Abstand der reichste Mensch des Planeten.

Seine ersten Aktien kaufte das Oracle of Omaha bereits im zarten Alter von 13 Jahren. Die Grundlage seines gewaltigen Vermögens ebnete er aber noch früher, denn schon als Kind arbeitete er hart und beschäftigte sich mit unternehmerischen Prozessen. So trug er eine immense Menge an Zeitungen aus, indem er schon vor 70 Jahren die Automatisierung durch Maschinen nutzte, indem er mit Hilfe von Fahrstühlen die Zeitungen dem jeweils richtigen Stockwerk zuwies.  Später reparierte er, mit einem Freund zusammen, kaputte Spielautomaten aus Friseursalons und trieb Handel mit diesen. Sein erstes Geschäft war allerdings der An- und Verkauf von Cola-Dosen im 6er-Pack. Ein solches Sixpack kaufte er für 25 Cent und verkaufte die Flaschen daraufhin einzeln für jeweils 5 Cent.

Warren Buffets Durchschnittsrendite lag im Zeitraum von den 1950ern bis zu den 1990ern bei ca. 29,2 % per annum! Da sein Imperium so gewaltig gewachsen ist und er nicht mehr nur kleine Net-Net Aktien kaufen kann, sondern oft auf große Unternehmen umschichten muss, liegt seine Durchschnittsrendite bis zum Jahre 2017 immer noch bei stolzen 19,5 % per annum.

Warren Buffett – Biographie

Kindheit in Omaha

Buffett wuchs in Omaha, der größten Stadt des Bundesstaates Nebraska, mit 2 Schwestern auf. Er wohnt dort immer noch. Und zwar in einem Haus, das er bereits 1958 gekauft hat. Seinen unermesslichen Reichtum baute er mit Tugenden, wie Geduld, Disziplin und Vernunft auf. Er ist der Inbegriff des amerikanischen Traumes und nutzte den eiskalten, aber fairen Kapitalismus, um erfolgreich zu werden. Er wird häufig als der unbestechliche, ehrliche Mann aus dem Westen dargestellt, der er zweifelsohne auch ist. So hat er auch seinem Geschäftsbericht 2016 wieder darauf hingewiesen, wie viel Geld Banker mit traditionellen Investmentfonds verbrennen. Einst sagte er zu einem Freund: „Du wirst nicht viel Gegenverkehr haben, wenn Du an der Wall Street aufrecht gehst.“

Die Bodenständigkeit Buffetts ist gleichzeitig eine große Merkwürdigkeit. Er machte sich nie etwas aus privatem Konsum. Ob eine große Kunstsammlung oder ein Fuhrpark aus Sportwagen, Warren Buffett besitzt so etwas nicht. Den einzigen Vorteil, den er aus der Moderne zieht, ist ein Privatjet. Seine Sparsamkeit macht ihn zum einen sympathisch, offenbart jedoch auch seine Einstellung zu vielem. Das meiste der Umwelt nimmt er nämlich nicht wirklich wahr. Wie viele Wunderkinder, kann man ihn als emotional etwas verkrüppelt beschreiben.

Schon als Kind war er nahezu vernarrt in alle möglichen Zahlen & Statistiken. So zählte er mit seinem Freund Bob Russel die Nummernschilder vorbeifahrender Autos oder die Zahlen eines Artikels im Omaha World Herald. Schon als Kind versuchte Warren Buffett alle möglichen Geschäfte zu machen. Er verkaufte Kaugummis, Lemonade, Cola oder trug, für 3 Dollar am Tag, die Golfschläger vermögender Herren.

Warren Buffetts Vater, ein Börsenhändler und später Politiker, ebnete ihm den Weg der Aktien und Anleihen. Seine Mutter, Leila Buffett, war eine zierliche Frau, die gegenüber ihren Kindern handgreiflich wurde. Warren nahm dies hin und schlug nie zurück. Zudem erzählte er niemandem davon.

Als Warren 1 Jahr alt war, bekamen auch seine Eltern die Auswüchse der großen Depression zu spüren. Sein Vater Howard wurde entlassen und seine Mutter konnte es sich fortan nicht einmal mehr leisten, den Kirchenkreis zu besuchen, da ihr 29 Cent für Kaffee fehlten. Sie bemühte sich, eine perfekte Ehefrau zu sein und belästigte ihren Mann nicht einmal, wenn sie krank war.

Nach außen wahrten die Buffets das Bild einer freundlichen und wohlhabenden Familie. Verlor Leila allerdings die Kontrolle, bekamen Warren und seine Schwestern dies durch unberechenbare Auswüchse zu spüren. Ihre Launen waren unerklärlich und eben so schnell vorbei, wie sie kamen. Den Großteil der Zeit war Leila tatsächlich sehr höflich und zuvorkommend. Vor allem ihrem Ehemann gegenüber.

Schon im jungen Alter erzählte er anderen, er würde reich sein, bevor er 35 ist. Über seinen Antrieb weiß man nicht viel. Tatsächlich kann der Drang, unbedingt sein zu Hause verlassen zu wollen, eine Rolle gespielt haben. Er war schon als Kleinkind, auf Grund des Verhaltens seiner Mutter, mehr auswärts, als daheim. Außerdem las er viel. Sein liebstes Buch war damals „One Thousand ways to make $1000“, in welchem die Geschichten künftiger Rockefellers vorgestellt wurden. Warren stellte sich, wie viele, vor, reich zu sein. Im Gegensatz zu den vielen anderen befolgte er den Rat des Buches aber und fing sofort, egal mit was, an.

Sein leidenschaftliches Sprechen über Geld sorgte dafür, dass seine Freunde ihm bei seinen Geschäften halfen. So sammelten sie fortan 35 kg Säcke mit Golfbällen und verkauften diese an einem Stand beim Golfplatz. Das Geschäft lief so gut, dass sie verpfiffen und vertrieben wurden.

Mit 12 Jahren musste Warren Buffett mit seiner Familie Omaha verlassen, da sein Vater nach Washington gewählt wurde. Warren gefiel dies gar nicht und er kämpfte mit Heimweh. Geschickt fedelte er dann ein, zu seinem Großvater Ernest ziehen zu dürfen und kehrte nach Omaha zurück, um die 8. Klasse zu beenden. Im Lebensmittelgeschäft seines Großvaters (Buffett & Son) arbeitete er außerdem hart und erhielt 2 Pennys am Tag, mit Hilfe derer ihm sein Großvater vorführen wollte, welch untragbare Kosten durch Sozialversicherungen entstehen würden.

Des Weiteren aß er oft bei dem Geschäftspartner seines Opas zu Mittag. Dort erzählte er, dass er mit 30 Millionär ist und fügte hinzu, dass er vom höchsten Gebäude Omahas springen würde, wenn dies nicht eintreten sollte. Auf die Frage, warum er den starken Drang Geld zu haben habe, antwortete er, dass ihm das verdienen und vermehren unheimlichen Spaß bereite. Im Herbst 1943 musste Warren Buffett in das verhasste Washington zurückkehren, wo seine Familie in einem bescheidenen Haus eines jungen Kongressabgeordneten wohnte. Die Nixons gehörten zur Nachbarschaft.

Weitere Jugend

Mit 13 Jahren führte Warren Buffett Buch über seine Geschäfte und gab eine Steuererklärung ab. Seinem Vater versuchte er dennoch zu untersagen, die Steuern zu bezahlen. Den größten Teil des Tages verbrachte Warren damit, die Zeitung für die Washington Post auszutragen. Zu dieser Zeit war er unglücklich und seine Schulnoten eher mittelmäßig. Daher war es kaum verwunderlich, dass er mit 2 Kameraden weglief, jedoch bereits am nächsten Tag zurückkehrte. Sein Vater teilte ihm daraufhin mit, der müsse bessere Schulleistungen erbringen, wenn er weiterhin Zeitungen austragen will. Alsbald wurden Buffetts Noten wieder besser und er baute seine Zeitungsgeschäfte aus. Schon bald trug er jeden Morgen 500 Zeitungen aus. Außerdem merkte er sich, wann die Abonnements der Kunden ausliefen und bot ihnen dann die jeweilige Zeitschrift an.

Buffett verdiente nun 175 Dollar im Monat. Das war so viel, wie manch ein junger Mann mit Vollzeitbeschäftigung bekam. Jeden eingenommenen Dollar sparte er. 1945, mit 14 Jahren, investierte er 1200 Dollar in 16 Hektar Farmland in Nebraska. In seinem Abschlussjahr erkannte er die technischen Fähigkeiten eines Freundes, der Flipperautomaten reparieren konnte. Fortan erneuerten sie kaputte Automaten und stellten diese in Friseursalons. Die Einnahmen wurden 50:50 mit den Saloninhabern geteilt. Nach einer gewissen Zeit verdienten sie damit 50 Dollar die Woche. Um nicht in das Visier von Banden zu geraten, stellten Buffett und sein Freund die Automaten an unauffälligen Orten auf und gaben sich als Laufburschen für eine größere Firma aus.

Warren Buffetts soziales Leben wurde etwas ausgeprägter und er führte einige Freundschaften. Dennoch mochte er vieles einfach nicht, was der Rest tat. So besuchte er z.B. keine Tanzpartys an Freitagen oder trug das ganze Jahr über Turnschuhe. Egal, was die Leute sagten. Von seinem Vater lernte er, standhaft an seinen Überzeugungen festzuhalten. Howard Buffett war sehr moralisch und ließ die Differenz, als sein Gehalt von 10.000 Dollar auf 12.500 Dollar angehoben wurde, einfach im Capitol liegen. Er sagte dazu, die Leute hätten ihn für 10.000 Dollar gewählt.

Mit 16 Jahren machte Warren Buffett seinen Abschluss als 16. von 374. Unter seinem Foto steht folgendes:“Mag Mathe..ein künftiger Broker.“ Warren besaß nun 5.000 Dollar und hatte in den vergangenen Jahren ca. 600.000 Zeitungen ausgetragen. Ein College zu besuchen, sah er wörtlich als Verschwendung an. Er hatte bereits mindestens 100 Business-Bücher gelesen. Was sollte man ihm schon noch beibringen? Trotz dessen begann er, auf Anraten seines Vaters, in Wharton zu studieren. Nach 2 Jahren hielt er das Kapitel allerdings für beendet und schmiss hin.

Nachdem Warren Buffett nach Omaha zurückgezogen war, studierte er am College und arbeitete nebenbei für eine Zeitung. Seine Aufgabe war es, die jungen Angestellten zu beaufsichtigen. Er lebte mit dem Verlobten seiner Schwester Doris in einer Wohnung, der ihn versuchte zu bekehren. Obwohl Buffet die Bibel drei oder viermal las, wurde er nie gläubig. Seine Leistungsbereitschaft war nun sehr lobenswert. Er arbeitete wieder an seinem Golfballgeschäften, belegte Kurs um Kurs und forcierte weitere Unternehmungen. So sparte sich Buffett schließlich 9.800 Dollar zusammen. All seine Verdienste – Cities-Service Aktien, Zeitungen, Golfbälle, Flipper – führte er peinlich genau in seinem Notizbuch auf.

Mit 19 Jahren bewarb sich Warren Buffett für ein weiterführendes Studium in Harvard, wurde jedoch abgelehnt. Dann bewarb er sich in Columbia, wo nach eigenem Wortlaut „die 2 Teufelskerle Graham und Dodd die Aktienbewertung lehren“. Benjamin Graham war der große Mann der Wertpapier-Wissenschaft. Sein Buch, „Intelligent Investieren“, las Buffett und fand es höchst fesselnd.

Benjamin Graham

Benjamin Graham war einer der besten und belesensten Investoren aller Zeiten. Für Warren Buffett war er viel mehr, als ein Lehrer. Er zeigte Buffett den Weg zu seinem eigenen Investmentstil. Zuvor bewegte sich Buffett noch auf dem Niveau, Wettscheine auf dem Boden einer Rennbahn zu suchen. Geldanlage ohne Graham ist wie Kommunismus ohne Marx – diese Disziplin würde kaum existieren. Graham war einer der wenigen, der sein Wissen und seine Erkenntnisse in öffentlichen Schriften festhielt. Die Wall Street interessierte ihn nicht wirklich. Sein gedrungenes Aussehen war eher kauzig, das Feuer in ihm loderte dafür umso heller. Er fing als Statistiker, für 12 Dollar pro Woche, an Wall Street an und hielt bereits in den 20er  Jahren Vorträge nach der Arbeit. Seine Ansichten waren damals sehr ungewöhnlich, denn sie waren in keinsterweise spekulativ. Er versuchte einfach so preisgünstige Unternehmen zu kaufen, dass sein Geld kaum Risiken ausgesetzt wurde. Dabei versuchte er den inneren Wert eines Unternehmens zu ermitteln und Aktien mit einer möglichst großen Sicherheitsmarge zu erwerben.

Warren Buffett war zwar der jüngste Schüler seines Kurses, aber dennoch der beste. Er war geradezu vernarrt in Graham und wollte unbedingt in seine Fußstapfen treten. Nachdem Buffett die einzige 1+, die Graham jemals in seinen 22 Lehrjahren vergab, erhielt, bat er ihn um eine Anstellung in seiner Investmentfirma, der Graham Newman Corp. Obwohl er ohne Vergütung arbeiten wollte, lehnte Graham ab. Später erfuhr Buffett, dass Graham seine Arbeitsplätze für Juden freihielt, die zu dieser Zeit nicht in den Nobelfirmen der Wall Street arbeiteten durften.

Buffett kehrte nach seinem abgeschlossenen Studium nach Omaha zurück und arbeitete fortan in der Brokerfirma seines Vaters. Zudem hielt er um die Hand der Pfarrerstochter Susan Thompson an, welche später seine Ehefrau und Mutter seiner 3 Kinder wurde. 1952 heirateten sie und zogen in eine 3-Zimmer-Wohnung, die 65 Dollar im Monat kostete. Die Wohnung war so heruntergekommen, dass ihnen nachts Mäuse in die Schuhe krochen. In der Investmentfirma Buffett & Falk empfahl Warren indes die GEICO-Aktie, welche Versicherungen per Post verkaufte und so beim Vertrieb mächtig sparte. Er legte fast seine gesamten Ersparnisse, 10.000 Dollar, in diese Aktie an und erzielte mit ihr im ersten Jahr 50 % Rendite.

Zudem fand er tolle Zigarettenstummel-Aktien mit einem KGV von weniger als 3. Er wollte aus seinem Job heraus, denn er war kein Verkäufer, sondern eher auf Research fokussiert. Investments in eine Tankstelle und weitere Immobilien funktionierten be ihm nicht. Des Weiteren belegte Warren Buffett zu dieser Zeit einen Abendkurs, indem er das freie Sprechen, vor dem er panische Angst hatte, lernte. Danach hielt der damals 21. Jährige selber einen Abendkurs auf der Basis des Buches „Intelligent Investieren“.

Nach einiger Zeit erhielt er einen Anruf von Graham, der ihm mitteilte, er dürfe nun doch für ihn arbeiten. Buffett war hellauf begeistert und erkundigte sich nicht einmal nach seinem Jahresgehalt, welches 12.0000 Dollar betragen sollte. Der Dow Jones stand zu dieser Zeit bei 380 Punkten, so hoch wie zuletzt 1929. Die alten Männer der Wall Street fürchteten sich vor einem erneuten Zusammenbruch. Junge Investoren rückten kaum nach, denn sie fanden die Wall Street eher glanzlos.

Bei Graham-Newman arbeiteten 6 Angestellte  und Warren Buffett teilte sich zuerst ein Büro mit Walter Schloss und dann mit Tom Knapp. Die Mitarbeiter hatten genaue Vorgaben, nach welchen Unternehmen sie suchen sollten und lasen täglich den S&P Stockguide. Fanden sie z.B. ein Unternehmen, das an der Börse zu weniger als 1/3 des Netto-Betriebsvermögens gehandelt wurde, eilten sie zu Graham und dieser entschied sich auf der Stelle, ob sie kaufen oder nicht kaufen würden. Newman mieden die jungen Mitarbeiter, da er ziemlich gehässig war.

Warren Buffett fand in seinem ersten Jahr bei Graham-Newman mehr Aktien, als er und das Unternehmen kaufen konnten. Einige Schnäppchen, die Graham ablehnte, kaufte er mit Erfolg auf eigene Rechnung. Beispielsweise kaufte er für 45 Dollar Aktien der Union Pacific Railway, die alleine schon 120 Dollar Bargeld pro Aktie besaß.

Obwohl Buffett jetzt besser verdiente, lieh er sich ein Kinderbett für sein 2. Kind und achtete nach wie vor auf jeden Penny. Graham sagte zu ihm:“Das Geld ändert für dich und mich nichts, Warren. Wir bleiben die Alten. Nur unsere Frauen haben ein besseres Leben.“

Außerdem war er unglücklich bei Graham-Newman, denn er arbeitet nicht so eng mit Graham zusammen, wie er sich erhofft hatte. Wie Buffett, hüllte sich Graham auch in eine Schutzhülle. Zudem waren die Investitionen eingeschränkt, denn der Fonds verwaltete nur ein Vermögen von ca. 5 Millionen Dollar. Insgesamt verwaltete Graham zwar 12 Millionen Dollar, aber dies war auch damals eine eher geringe Summe. Grahams Firma war dennoch sehr gefragt und es wurden 200 Dollar Aufschlag gezahlt, um Anteile zu erwerben. Die meisten Leute kauften einen Anteil, um sein Portfolio zu sehen. Graham hätte viel mehr Geld verdienen können. Sein oberstes Ziel war jedoch auch weiterhin keine Verluste zu machen. Deshalb gab er sogar, aufgrund von Furcht, das Vermögen seiner Aktionäre zum Teil wieder zurück.

Selbstständigkeit

1956 verließ Warren Buffett Graham-Newman und zog mit Frau und Kindern zurück nach Omaha. Mittlerweile hatte er Kapital im Wert von 140.000 Dollar angehäuft. Nun wollte er nur noch für sich selbst arbeiten und gründete die Buffett Associates Ltd. Nachfolgend sammelte er 105.000 Dollar von seiner Familie und seinem Anwalt ein und brachte selbst 100 Dollar in seine Firma ein. Er war zu diesem Zeitpunkt nicht wohlhabend und besaß kein regelmäßiges Einkommen. Dennoch sorgte er sich darum, dass er eines Tages seine Kinder mit sehr viel Geld verderben könnte.

Im Jahr 1957 verwaltete Buffett 300.000 Dollar und er wusste, dass er mehr Kapital braucht, um voranzukommen. Dies gestaltete sich nicht ganz einfach, denn er hatte keine persönliche Erfolgsbilanz als Vermögensverwalter vorzuweisen. Als ihn schließlich der renommierte Urologe Edwin Davis zu sich einlud, konnte er diesen überzeugen 100.000 Dollar zu investieren. Damit schaffte es Buffett Prestige anzuziehen. Als Entlohnung bat er ihm die ersten 4 % und alles, was darüber hinaus ging, teilten sie auf – 75 % Davis, 25 % Buffett.

Ende des Jahres hatte Buffets Portfolio um 10 %, auf 500.000 Dollar, zugelegt. Der Dow Jones verlor in diesem Jahr 8 %. Zudem erwartete seine Frau Susie ein 3. Kind und sie zogen, da es ihnen finanziell gut ging, in ein Haus mit 5 Schlafzimmern. Das Haus kostete Warren Buffett 1958 31.500 Dollar und er bewohnt es noch heute. In seinem Schlafzimmer richtete er sich eine kleine Arbeitsecke ein, in welcher er fortan Aktien und Anleihen studierte. Seine Umwelt nahm er kaum wahr. Er müsse, wie er sagte, Geld verdienen, bevor seine Füße am Boden ankommen.

Die Leute sprachen in Omaha schlecht über ihn und sagten voraus, er würde pleite machen. Er machte allerdings das Gegenteil und landete mit einer Versicherungsgesellschaft seinen ersten Coup und verdiente mit seinen Partnern innerhalb weniger Monate über 100.000 Dollar. Er sammelte weiter Kapital ein und kaufte Unternehmen, die über verborgene Assets verfügten. Einige Leute streubten sich natürlich weiterhin, ihm Kapital zu überlassen, da er im T-Shirt und in Turnschuhen arbeitete, sowie keine Aktien namentlich erwähnte. Er fürchtete sich sehr davor, Aktien zu erwähnen. Er hatte sogar Angst, im Schlaf zu sprechen.

Der Gewinn von Warren Buffetts Beteiligungsgesellschaften lag nach den ersten 5 Jahren bei 251 %. Dem Dow Jones gelang in dieser Zeit ein Anstieg von 74,3 %. In den folgenden Jahren baute er ein umfassendes Netzwerk aus Geschäftspartnern und Freunden auf. Er sprach zwar nie von dem Geld, das er verdiente, aber er ließ sich gerne über Transaktionen aus, die bereits in trockenen Tüchern waren. Zudem spielte er Golf und verwies um Rat bittende darauf, einen Bleistift zu nehmen, die Augen zu schließen und den Stift auf eine Kurstabelle zu richten. Warren Buffett hatte außerdem, neben dem Investieren, eine zweite Leidenschaft: das Spielen von Bridge.

Er spielte Bridge mit mathematischem Geschick und ließ nur vereinzelt Emotionen durchblicken. Wenn er sich sicher war, dass sein Team im Vorteil war, setzte er einen Penny pro Punkt.

Alles, was nicht in den Bereich von Warren Buffett fiel, übernahm seine Frau Susie, von welcher er sehr abhängig war. Seine Mutter, die ihn als Kind schlug, schirmte er von Susie ab und auch er selber verbrachte ungern Zeit mit ihr. Als sie ihn einmal versuchte zum Abschied zu küssen, zuckte er zurück und seine Mutter brach in Tränen aus.

Im Jahr 1961 besaßen die Beteiligungsgesellschaften von Warren Buffett ein Vermögen von 7,2 Millionen Dollar und er selbst war nun Millionär. Mittlerweile hatte er 90 Investoren und beschloss, sein Schlafzimmer-Büro zu verlassen und alle Gesellschaften zu einer zu bündeln: der Buffett Partnership Ltd. Sein neues Büro richtete im 14. Stock des Kiewit Plaza ein, wo es sich auch heute noch befindet. Zudem vervielfachte er die Mindestanlagesumme auf 100.000 Dollar. Das Gebäude war eher funktionell eingerichtet. Buffett hingegen empfand es als Palast, denn er hatte nun eine Sekretärin und eine Assistentin, die ihm administrative Aufgaben abnahmen. So hatte er fortan mehr Zeit, um Jahres- und Geschäftsberichte zu lesen, sowie zu telefonieren.

Dennoch war Warren Buffett zu dieser Zeit eher einsam. Ab und zu ließ er sich Pommes und einen Cheeseburger holen, aß jene aber allein.

Charlie Munger

Der Sohn von Edwin Davis kannte einen jungen Anwalt namens Charles T. Munger. Er empfand, dass sich er und Warren Buffett ziemlich ähnlich seien und stellte sie deshalb einander vor. Und sie spürten in der Tat beide sofort, dass sie sich gefunden hatten. Beide waren unabhängige und kluge Freidenker. Sie telefonierten teils stundenlang miteinander. Warren Buffett erkannte, wie ähnlich sie sich sind und drängte Munger dazu, denselben Weg einzuschlagen und mit der Juristerei zu brechen. Dies Tat Charlie Munger auch und beide wurden Partner.

Berkshire Hathaway Anfänge

Buffett Partnership kaufte im Jahr 1961, für 7,60 Dollar pro Aktie, eine kleine Beteiligung an der Textilfirma Berkshire Hathaway aus New Bedford, Massachusetts. Berkshire war, wie viele Textilfirmen, eher unrentabel und starkem Preisdruck aus der ganzen Welt ausgesetzt. Dennoch verfügte die Firma immerhin über ein Betriebsvermögen von 16,50 Dollar pro Aktie. Warren Buffett gefiel die Aktie und er stockte sie nach und nach auf. Er wagte mehr, als sein Lehrer Graham, denn er kaufte größere Positionen und ließ die Gewinne länger laufen.

American Express

Im jähre 1963 stieß Warren Buffett auf das Kreditkartenunternehmen American Express. Für einen quantitativen Stockpicker war es völlig untypisch, doch Buffett begann sich anbei immer mehr mit qualitativen Kriterien auseinanderzusetzen. So erkannte er, dass der Name von American Express wohl das wertvollste an diesem Unternehmen war. Es war nun das futuristische Raumfahrtzeitalter angebrochen und die Gesellschaft begann bargeldloser zu werden. American Express bot erst seit 5 Jahren ein bargeldloses Wahlsystem an, hatte aber bereits über eine Million Kartenbesitzer. Dem Unternehmen stand das Wasser allerdings bis zum Hals, da es einem Betrug zum Opfer gefallen war. Eine zugehörige Gesellschaft, Allied Crude Vegetable Oil Refining, wurde von einem Zulieferer mit Salzwasser, statt Salatöl beliefert. Nach der Feststellung wurde der Schaden auf ca. 150 Millionen Dollar beziffert. American Express war nicht einmal dazu verpflichtet, den Schaden begleichen, übernahm aber die Forderungen. Kurz darauf fiel die Aktie um 60 %.

Warren Buffett erkannte allerdings, dass es mit der Firma, die zwar insolvenzgefährdet war, nicht bergab ging. Die Leute bezahlten weiterhin ihre Steaks und ihr Bier mit der American Express Card und nutzten zudem weiter die beliebten Reisechecks der Firma. Aus diesem Grund begann er immer mehr Aktien zu kaufen.

Weitere Zukäufe bei Berkshire Hathaway

Im Gegensatz zu American Express, ging es Berkshire tatsächlich in den 1960ern immer schlechter. Es wurden laufend Verluste gemacht und Fabriken geschlossen. Warren Buffett beschloss jedoch die Mehrheit des Unternehmens zu übernehmen. Mitte der 1960er Jahre steckte fast die Hälfte seines Portfolios in Berkshire & American Express. Ersteres hatte nur quantitative Gründe, American Express nur qualitative Gründe.

Außerdem übte sich Buffett wieder im Lehren von Wissen. Er nutzte dafür die jährlichen Briefe an die Partner. In jenen verwies er oft auf die Wichtigkeit des Zinseszinses und versuchte seine Gedanken zu einem konservativen, aber nicht konventionellen Investmentansatz zu schildern.

So schrieb er z.B. am 18. Januar 1963 in einem Partnership-Letter: Isabella finanzierte die Reise von Columbus mit 30.000 Dollar. Auch, wenn das eher ein mäßiger Erfolg mit Wagniskapital war, so würde der Summe, bei einem Zinssatz von 4 %, 1962 2.000.0000.000.000 Dollar betragen. Er wusste, dass aus jedem Dollar eine riesige Summe anwachsen konnte.

Warren Buffett wird reich

Im Jahre 1964 verwaltete Warren Buffett 22 Millionen Dollar und besaß ein Privatvermögen von 4 Millionen US-Dollar. Damit gehörte er damals zu den wirklich Reichen. Er war zwar bescheiden, hatte im Kern aber im inneren eine enorme Anspruchshaltung. Aus Materialismus machte er sich nichts. Für ihn zählte sein Geld als Beweis, dass er sein Spiel gut beherrschte. Er blieb seinen grauen Anzügen und seinem Haus treu. Nur ein neues Auto wollte er haben. Er besaß einen VW und trug seiner Frau auf, ein gehobeneres Auto kaufen, um keinen schlechten Eindruck auf Besucher am Flughafen zu machen, wenn er welche abholte. Auf die Frage, welches Auto sie kaufen solle, antwortete er nur „irgendein Auto“. Sie kaufte ihm schließlich einen Cadillac.

Während seine Frau gerne Geld ausgab und das Warren teilweise fast umbrachte, war er selbst nur versessen darauf, mehr aus seinem Geld zu machen. Er kannte die Gesetze des Zinseszins-Effektes und wusste, dass aus jedem Penny eine riesige Summe heranwachsen könne. Für ihn war es fast schon eine Sünde, Geld auszugeben.

Aufschwung in den 60ern

Im Winter 1964 litt Howard Buffett an Krebs. Nachdem er dem Krebs erlegen war und die Beerdigung vorüber war, verließ Warren Buffett die Stadt ohne etwas zu sagen. Als er zurückkehrte, hing er im Kiewit Plaza ein großes Porträt seines Vaters auf. Auch, wenn er schon längst nicht mehr die politischen Ansichten seines Vaters teilte, hatte er seinen besten Freund verloren.

Seinen Kindern war Warren Buffett ein moralisches Vorbild, wie sein Vater es für ihn war. Auch, wenn er besorgt und unterstützend war, offenbarte er kaum Gefühle und sprach nie über seine Eltern oder seine Kindheit. Das, was ihn zu einem guten Anleger machte, sorgte bei seinen Söhnen dafür, dass sie sich emotional vernachlässigt fühlten. In seinen Aktionärsbriefen offenbarte Buffett mehr über sich, als gegenüber seinen Kindern. Er war wie eh und je tief in seine Arbeit vergraben und oft zerstreut. Eines Tages fragte er seine Frau, wo die grünen Tapeten geblieben seien. Susi hatte sie schon vor Jahren entfernt.

Als der Film Marry Poppins in die Kinos kam, entdeckte Warren Buffett das Unternehmen Disney. Seine Familie und die Mungers besuchten kurze Zeit später das Disneyland und Warren und Charlie untersuchten das Unternehmen auf Herz und Nieren. Zudem besuchte Buffett den Gründer Walt Disney. Dieser verstarb Ende 1966, was Buffett allerdings nicht davon abhielt für 4 Millionen Dollar 5 % des Unternehmens zu erwerben. Auch dieses Investment legte eine überdurchschnittliche Performance hin.

Warren Buffett wies in Briefen immer wieder darauf hin, dass auch Jahre folgen würden, in denen die Partnership den Dow Jones nicht schlagen würde. Nach 10-jährigem Bestehen lag der kumulierte Gewinn seiner Gesellschaften jedoch bereits bei 1156 %, während der Dow Jones um 122,9 % gewachsen war. Mit nun mehr 35 Jahren verwaltete er 44 Millionen Dollar, von denen er und seine Frau 6,8 Millionen Dollar selbst besaßen. Ende der 1960er Jahre stiegen die Kurse an der Wall Street immer weiter. Alle waren euphorisiert und die jungen Händler kannten den Black Thursday höchstens aus Erzählungen. Warren Buffett ging es in der Zeit weniger gut und er warnte, dass die Hausse nicht ewig andauern würde.

Außerdem überfielen ihn Paranoia, denn als er einige Positionen nicht aufbauen konnte, weil andere schneller waren, verdächtigte er seine Broker darauf, anderen seine Käufe mitzuteilen. Zudem dachte er, dass das Kiewit Plaza abgehört wurde und beauftragte ein Sicherheitsfirma, die aber nichts derartiges feststellen konnte. Er fan einfach keine guten Aktien mehr, denn der Markt war mit Hilfe von Vietnam Geldern und Co. aufgeheizt. Außerdem gab es immer mehr Graham-Anhänger, die die Schnäppchen mit Hilfe von Computerprogrammen von den Bäumen pflückten.

Im Jahr 1969 stieß der Dow Jones an die 1000er Marke und Warren Buffett beschloss auf diesem Höhepunkt auszusteigen. Er liquidierte Buffett Partnership. Sein persönliches Vermögen betrug zu diesem Zeitpunkt 25 Millionen Dollar. Viele Techwerte und moderne Investmentfonds fielen ins Bodenlose. Im Mai 1970 hatte sich der durchschnittliche Wert eines Unternehmens an der Börse halbiert. Buffett liquidierte alle Investments, bis auf Diversified Retailling und Berkshire Hathaway. Die Investoren konnten sich aussuchen, ob sie Anteile an diesen Unternehmen erhalten wollten oder eine Auszahlung. Warren Buffett selbst entschloss sich für die 2 Aktien.

Warren Buffett übernimmt Berkshire Hathaway

Die Hathaway Manufacturing Comapny wurde im Jahre 1888 von Horatio Hathaway in New Bedford, Massachusetts, gegründet. Eine Stadt, die eher für den Walfang bekannt war, musste im 20. Jahrhundert auf Baumwolle umschichten. Zu den Anfangsinvestoren gehörte auch die geizige Hetty Green, die als damals als Hexe der Wall Street bekannt war. Sie war fähig Geld zu verdienen und unfähig, Geld auszugeben. Während der Zeit des ersten Weltkrieges prosperierte die Baumwollindustrie in New Bedford und beschäftigte ca. 30.000 Arbeitskräfte. In den 1920er Jahren ging es jedoch rasant bergab, da die Nachfrage nach Textilien rapide sank. So verblieben noch ca. 9.000 Angestellte in Textilfabriken. Alle Investoren hatten aus der Zeit des Walfanges gelernt und zogen ihr Kapital ab und investierten es lieber in Jachten oder die billigeren Textilfabriken im Süden.

Das einzige Unternehmen, was weiterkämpfte, war Hathaway, welches unter der Leitung von Seabury Stanton stand. Er und sein Bruder machten Schulden, um das Unternehmen zu retten. Im 2. Weltkrieg, als Stoffe wieder mehr gefragt waren, ging es dem Unternehmen ähnlich gut wie zur Zeit des 1. Weltkrieges. Im Jahre 1954 wurde die Fabrik durch einen Hurrikan vernichtet. Statt das Unternehmen im billigen Süden wieder aufzubauen, fusionierte es 1955 mit Berkshire Spinnig Associates. Dieses Unternehmen wurde wohl im Jahr 1806 gegründet und gehörte zu den ersten Baumwollspinnereien des Landes. Während der Leiter, Malcolm Chace, mit den alten Maschinen nach dem 2. Weltkrieg weiterarbeitete, wurde Hathaway modernisiert.

Sowohl Berkshire, als auch Hathaway ging es nach dem 2. Weltkrieg nicht besonders gut. Seabury steckte unaufhörlich Geld in Hathaway, obwohl die Eigenkapitalrendite ein Gräuel war. Er saß in einem Elfenbeinturm, der für die Arbeiterschaft unzugänglich war. Er kommunizierte fast ausschließlich über Briefe mit der Belegschaft. Wollte man ihn im Elfenbeinturm aufsuchen, musste man 2 Sekretärinnen und eine ewig lange Treppe passieren. Mit ihm und seinem Sohn Jack musste Warren Buffett erst einen Konflikt ausfechten, bis er dann am 10. Mai 1965 endgültig die Kontrolle über Berkshire Hathaway erlangte. Er kaufte 49 % der Aktien zu einem durchschnittlichen Kurs von 15 Dollar. Heute beläuft sich der Preis für einen Anteil auf weit über 200.000 Dollar.

Buffett machte Ken Chace, einen Ingenieur, der sich im Unternehmen hochgearbeitet hatte, zum Präsidenten von Berkshire Hathaway. Ken Chace war 48 und Warren Buffett zu diesem Zeitpunkt 34. Ken Chace liquidierte weite Teile des Anlagevermögens und die Vorräte. Zudem verließ er, aus symbolischen Gründen, den Elfenbeinturm. Berkshire saß nun auf vielen liquiden Mitteln, so wie es Warren Buffett gerne hatte. Buffett such daraufhin nach Übernahmezielen in- und außerhalb des Textilsektors. Seine erste Investition war National Indemnety Co. in Omaha. Der Besitzer, ein boshaft-gewitzter College-Abbrecher, versicherte Autofahrer. Er bot vor allem riskante Versicherungen an, von denen andere Konzerne nichts wissen wollten. So schaffte er es eine profitable Gesellschaft aufzubauen, obwohl er, wie er selbst sagte, weniger Freunde, Entschlossenheit und Charakter, als seine Konkurrenz besaß.

Der Float der Versicherung wurde von Buffett wiederum äußerst rentabel angelegt. Des Weiteren kaufte Warren Buffett Zeitungen und eine Bank aus Omaha, die über eine sehr hohe Kaipitalrücklaufqoute verfügte.

1970 besaß Buffett Anteile an Berkshire Hathaway von 29 % und verfasste seinen ersten Brief an die Aktionäre. Im selben Jahr machte Berkshire mit Textilien einen schmalen Gewinn von 45.000 Dollar. Warren Buffett kam zu dem Entschluss, dass sich Textilien, egal wie man investierte, nie rechnen würden. Sie waren Massenware und es herrschte immer ein Überangebot. Mit Banken und Versicherungen machte die Gesellschaft im gleichen Jahr bereits über 4.000.000 Dollar Gewinn, obwohl sie dort genauso viel Kapital eingesetzt hatten, wie für Textilien. Insgesamt lag die Kapitalrendite von Berkshire Hathaway bei ca. 10 %, was nicht überdurchschnittlich ist. Dennoch wollte Buffett nicht dafür bekannt werden, die letzte Textilfabrik in New Bedford zu schließen und beschloss, die Fabrik solange nicht zu liquidieren, wie sie wenigstens das Niveau von 1970 hielt.

1970, mit 40 Jahren, besaß Warren Buffett ein Privatvermögen von 25 Millionen Dollar, lebte aber mehr oder weniger von seinem Jahresgehalt von 50.000 Dollar, das er sich bei Berkshire auszahlte. In den 70ern, als die Börsenkurse hoch waren, fragte sich Buffett, ob er sein Vermögen überhaupt noch vermehren sollte. Am Aktienmarkt war er zu dieser Zeit eher weniger aktiv. Fast 9/10 des Vermögens von Berkshire war 1972 in Anleihen investiert. Als die Kurse 1973 fielen, kaufte Buffett dann wieder Aktien, wie andere Leute Hemden kaufen.

Vor allem Medienkonzerne waren in dieser Zeit sehr günstig. Viele Fundamentalanalysten und Fonds-Manager erkannten das auch, blickten sich aber um und verkauften, weil sie befürchteten, dass andere auch weiter verkaufen würden. Warren Buffett war hingegen entzückt und stieg bei der Washington Post ein. Das Unternehmen war nach seinen Schätzungen mehr als 400 Millionen Dollarwert, wurde jedoch für 80 Millionen Dollar an der Börse gehandelt.

In der allgemeinen Baisse 1974 fiel auch Berkshire von 87 Dollar auf 40 Dollar herab. Die Aktie war im Allgemeinen nicht sehr beliebt und viele Börsenblätter führten nicht einmal den Kurs auf. Auch die Jahreshauptversammlung suchte kaum jemand auf. Jene, die damals kamen, konnten das Orakel von Omaha stundenlang ausfragen. Warren Buffett selbst störte sich nicht an der Baisse und erwarb immer mehr Anteile an seinem eigenen Unternehmen. Es herrschte eine tiefe Rezession inkl. 11 Prozent Inflation. Viele Investoren, die munter Wachstumsaktien zu einem KGV von 80 und mehr gekauft hatten, hatten Angst solide Konzerne für ein einstelliges KGV zu kaufen. Warren Buffett befand sich wieder im Schlaraffenland. Die Kurse fielen mehr als 6 Jahre.

1974 gab Buffett seine erste öffentliche Börsenprognose ab und empfahl zu massiven Käufen. Er sagte wörtlich: „Jetzt ist es Zeit zu investieren und reich zu werden.“

In den folgenden Jahren kaufte Warren Buffett, zusammen mit Charlie Munger, „seinem mürrischen Klon“, wie ihn Buffets Tochter nannte, Blue Chip Stamps, welches über einen Float von 120 Millionen Dollar, wie eine Versicherungsgesellschaft verfügte. Zudem stiegen Buffett und sein alter Ego bei See’s Candies ein. Munger ergänzte Buffett so gut, da er sehr kritisch war und stets fragte, was alles schief laufen könne. Im Gegensatz zu Buffett, scheute er sich nicht seinen Ärger jederzeit kund zu tun. Außerdem glaubte Munger, dass es auf der Welt eine Gruppe begabter und vollkommener Menschen gibt und zählte sich dazu. Auch sein Lebensstil war eher großen Fußes. Er reiste durch die ganze Welt, um Forellen, Lachse und Frauen zu angeln. Zudem feierte Munger des Öfteren Partys und war ein Partylöwe, wenn er ein Glas Wein getrunken hatte. Viele Freunde von Buffett waren von Mungers ausschweifenden Monologen und seiner teils herablassenden Art eingeschüchtert.

Mitte der 70er Jahre fing die SEC an, Warren Buffetts Unternehmungen auf illegale Aktivitäten zu untersuchen. Vor allem seine undurchsichtige Firmenstruktur gab Anlass dazu. Letztlich schaffte es Berkshire allerdings von seiner Unschuld zu überzeugen.

In den 1980er weitete Warren Buffett sein Investment in die Washington Post aus und freundete sich mit der Chefin, Katherine Graham, an. 1985 hatte Berkshire Hathaway aus einer Investition von 10 Millionen Dollar in die Post, 205 Millionen Dollar gemacht. Außerdem investierte Warren Buffett in die kurz vor dem Bankrott stehende GEICO, die nach wie vor Vertreter beim Vertrieb einsparen konnte. Er investierte 24 Millionen Dollar und dem Unternehmen gelang der Turnaround: der Kurs vervierfachte sich innerhalb von 6 Monaten!

1976 kaufte Warren Buffett die Buffalo Evening News und übernahm diese komplett. Als er für die Evening News eine Sonntagsausgabe herausgab, musste der konkurrierende Courier-Express klein bei geben und das Unternehmen verfügte in seinem Bezirk über eine Monopolstellung.

Indes verbrachten Warren Buffett und seine Frau Susie immer weniger Zeit miteinander. Er flog um die Welt und sie begann zu Singen. Die Leute erkannten das Talent von Buffetts Frau und schon bald ging sie auf Tournee. Als die Kinder das Haus verlassen hatte, wurde es bei den Buffetts stiller. Susan Buffett hatte das Gefühl, ihr fehle etwas und 1977, als sie 45 war, zog sie aus. Sie mietete sich eine Wohnung in San Francisco, juristisch leitete sie jedoch keine Schritte ein.

Auch, wenn Warren und Susan oft miteinander sprachen und sich seine Frau immer noch um viele Angelegenheiten kümmerte, wollte sie, dass sich Buffett mit anderen trifft. So arrangierte sie, dass sich Warren mit der damals 30-jährigen Kellnerin Astrid Menks traf. Astrid Menks heiratete er schließlich auch im Jahre 2006, 2 Jahre nachdem Susan Buffett verstorben war.

1983 erwarb Warren Buffett den Nebraska Furniture Market. Die Besitzerin Rose Blumkin, örtlich bekannt als Mrs. B, verkaufte ihm ihr Geschäft für 60 Millionen Dollar. Obwohl die Dame bereits weit über 80 war, arbeitete sie Tag und Nacht weiter. Sie wurde davon angetrieben, die Konkurrenz durch den Fleischwolf zu drehen. Eine Schule hatte die Russin niemals betreten. Mit 13 arbeitete sie in einem Warenladen in Minsk, mit 16 leitete sie das Geschäft. Einer nicht einmal 1,50 m großen 16-jährigen waren 5 Männer unterstellt. Später wanderte sie, auf Geheiß ihrer Mutter, nach Amerika aus und baute ihr Geschäft durch harte Arbeit und eiskalten Preiskampf auf. Mit 44 Jahren kratzte sie 500 Dollar zusammen und eröffnete den Nebraska Furniture Mark. Die großen Tiere verweigerten ihr die Zusammenarbeit, da sie die Waren extrem vergünstigt anbot. Kredite erhielt sie ebenfalls keine. Die Banker lachten sie aus. Ihr Wille war jedoch ungebrochen und sie arbeitete 7 Tage die Woche, 52 Wochen im Jahr. Urlaub kannte sie auch im hohen Alter nicht. Warren Buffett zahlte ihr in den 90ern, wie sich selbst, ein Jahresgehalt von 100.000 Dollar aus. Der Omaha World Herald interviewte Rose Blumkin eines Tages. Auf die Frage nach ihrem Lieblingsfilm, antwortete sie:“Zu beschäftigt.“ Ihr Lieblings-Cocktail:“Keiner. Trinker machen Pleite.“ Und ihr Hobby:“Herumfahren und die Konkurrenz ausspionieren.“ Mrs. B. kannte nicht die Prinzipien der Business Schools über Buchhaltung und Einzelhandel. Ihren Kassenbestand kannte sie allerdings immer auf den Cent genau.

Außerdem kaufte Warren Buffett das Juweliergeschäft Borsheim’s, welches Verwandte von Mrs. B betrieben. Beide Unternehmen besaßen den Burggraben, in riesigen Mengen einzukaufen und stets den günstigsten Preis anbieten zu können.

1984 machte Warren Buffett Time Inc das Angebot, Großaktionär zu werden, um das Unternehmen vor feindlichen Übernahmen zu schützen. Die lehnten allerdings ab und das Unternehmen ging bei einer Fusion vor die Hunde. Im selben Jahr verdienten die jungen Investmentbanker der Wall Street, überwiegend durch Fusionsgeschäfte, 122 Milliarden Dollar. Das zog Neid und Missgunst auf sie, denn 10 Jahre zuvor waren es noch 12 Milliarden Dollar.

1985, Ken Chace war mittlerweile im Ruhestand, schloss Warren Buffett die Textilfabrik in New Bedford, nachdem sie Millionenverluste eingefahren hatte. Ken Chace sagte dazu, Buffett habe die Fabrik vielleicht 10 Jahre zu lange betrieben.

Im selben Jahr stieg Warren Buffett mit einer halben Milliarde Dollar bei ABC ein. Die Verhandlungen waren zäh, doch er und Cap Cities handelten einen 3,5 Milliarden-Deal aus. Ursprünglich erwartete ABC einen Jahresgewinn von 140 Millionen Dollar, was jedoch in einem Verlust von 70 Milliarden Dollar endete. Die Führung von ABC ging verschwenderisch mit Geldern um. Buffett entdeckte u.a. eine Blumenrechnung für 60.000 Dollar. Dennoch blieb er investiert und seinem Freund Tom Murphy gelang es, die Kosten massiv zu drücken.

Anfang 1986 überschritt der Wert einer Berkshire Hathaway Aktie die 3000 Dollar-Marke. Warren Buffett hatte mittlerweile 50 Investoren aus Omaha, und hunderte aus anderen Staaten, zu Millionären gemacht. Unter seiner 21-jährgen Führung hatte sich der Aktienkurs um das 167-fache gesteigert. Indes machte der Milliardär Buffett seine Steuererklärung immer noch selbst, fuhr eigenständig Auto und wohnte in seinem Haus, das er 1958 für 31.500 Dollar gekauft hatte. Mittlerweile suchten auch mehrere hundert Menschen die Hauptversammlungen von Berkshire auf. Nach den Versammlungen schickte sie Warren Buffett in den Furniture Market von Mrs. B., die für tausende Dollar Orient-Teppiche verkaufte. Zudem traf sich Buffett alle 2 Jahre mit seinen Investmentfreunden. Als sie eines Tages gemeinsam flogen, hatte Sandy Gottesman als einziger ein Ticket für die 1. Klasse, tauschte es jedoch umgehend um, als er dies erfuhr. Als die Gruppe einem Hotelpagen ein knausriges Trinkgeld gab, warf dieser es gegen eine Wand.

Obgleich Berkshire Hathaway nun zu den Fortune 500 Unternehmen gehörte, besaß es gerade einmal 11 Mitarbeiter. Es gab keine Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit, kein Wachpersonal, keine eigenen Anwälte, keine Berater, keine Boten, keine Fahrer. Warren Buffetts Hunger nach Einsamkeit machte sich auch hier bemerkbar. Des Weiteren kaufte er 1986 einen Firmenjet. Dies war für untypisch, aber das Flugzeug kostete eher bescheidene 850.000 Dollar.

Des Weiteren ließ das Orakel von Omaha seinen Unternehmen relativ freie Zügel. In manchen seiner Unternehmen wurden die Lehren aus Havard befolgt, bei Mrs. B. hingegen wurden andere Methoden angewendet. All seine Manager waren außerordentlich begabt und er schätzte und lobte sie sehr. Das Ergebnis waren außergewöhnlich Kapitalrenditen, wenngleich Warren Buffett noch mehr hätte verdienen können. Er war nämlich äußerst zögerlich mit Reinvestitionen seitdem die Textilsparte so viel Geld verschlungen hatte. Ohne große Reinvestitionen wuchsen seine Firmen eher langsam.

Seine hauptsächlichen Einnahmen generierte Buffett weiterhin durch einen enormen Versicherungsfloat. Er liebte es, Wahrscheinlichkeiten für alle alle möglichen Dinge auszurechnen. Letztlich ist das Versicherungsgeschäft schließlich auch ein Tausch zwischen Geld und Wahrscheinlichkeiten. Buffett hatte jedoch das Problem, dass seine Gesellschaften die Gegebenheiten immer zu optimistisch einschätzten. Deshalb stellte er Michael Goldberg ein. Goldberg war ein Schwarzmaler, der noch kritischer als Warren Buffett selbst war. Zudem war er der „Typ ohne Ego“, den Buffett immerzu suchte. Obwohl er bei Berkshire einen Jahresbonus von 2 Millionen Dollar einstrich, fuhr er in einem zerbeulten Oldsmobile zur Arbeit, der so kaputt war, dass sich ein anderer Mitarbeiter an ihm den Mantel zerriss.

Im Jahre 1987 betrug der Versicherungsfloat von Berkshire weit über eine Milliarde Dollar. Warren Buffett schwamm in Kapital. Der Hausse an der Börse widerstrebte ihm jedoch und, wie zuvor im Jahr 1969, legte er den Großteil des Geldes in Anleihen an. Als sich ihm, durch ein Angebot von John Gutfreund, die Gelegenheit bot, in die Investmentbanking-Firma Salomon Brothers zu investieren, investierte Warren Buffett 700 Millionen Dollar. Das war bis dato seine größte Investition.

Im Oktober 1987 begann der Aktienmarkt zu fallen. Viele Amerikaner wussten, der Markt stehe weit oben, doch jeder wollte die letzte Spitze erklimmen. Zudem waren die Aktien in Japan, mit einem KGV von 80, weitaus teurer. Das beruhigte und erzeugte das Gefühl von Sicherheit, zu Unrecht. Am 19. Oktober 1987, dem schwarzen Montag, fiel der Dow Jones um 22,7 %. Eine Woche zuvor veräußerte Warren Buffett den Großteil seiner restlichen Aktien. Der Kurs von Berkshire fiel dennoch an diesem Tag von 3890 Dollar auf 3170 Dollar. Buffets Vermögen schrumpfte binnen eines Tages um 342 Millionen Dollar. Im Jahre 1988 war der Strom bereits wieder zu Ende und die Investmentbanker schlossen so viele Deals, wie nie zuvor, ab.

Des Weiteren wurde in diesem Zeitraum die Theorie der effizienten Märkte laut diskutiert. Viele Wirtschaftswissenschaftler stellten komplexe Theorien auf, die besagten, der Aktienmarkt werfe einen Schatten voraus und können berechnet werden. Zudem behaupteten sie, Warren Buffett besaß kein Geschick, sondern schlichtweg Glück. Schließlich seien alle Informationen bereits in den Kurs einer Aktie eingepreist. Somit sei es unmöglich, günstige Gelegenheiten aufzutun. Diese Theorie konnte sich jedoch auch glücklicherweise nur in der Theorie durchsetzen. In der Praxis gab es Investoren, wie Warren Buffett, Benjamin Graham, John Templeton, Peter Lynch, Walter Schloss und Bill Ruane, die den Markt über Jahrzehnte schlugen. Die ganzen Trader waren nicht viel mehr als die „unsichtbare Hand“ (Adam Smith) der Selbstregulierung.

Der Aktienhandel wurde Ende der 1980er Jahre computerisiert und immer hektischer. Spekulationen nahmen überhand und es entstand eine „Kasino-Gesellschaft“. Warren Buffett schlug als Gegenmaßnahme eine Steuer von 100 % auf Aktien und Futures, die man weniger als 1 Jahr gehalten hatte, vor. Seine Idee ging selbstverständlich unter und wurde von niemandem aufgegriffen. Der hyperaktive Handel nahm stattdessen zu. Keiner besann sich darauf, dass die Fundamentaldaten echter Unternehmen den Anlass für Investitionen geben sollten. Die Folgen wurden bereits 2 Absätze weiter oben genannt.

Im Herbst 1988 begann Warren Buffett die Aktien des Unternehmens Coca-Cola, welche um 25 % gefallen waren, aufzukaufen. Er investierte bis zum Frühjahr 1989 1,02 Milliarden Dollar und erstand 7 % der Anteile. Analysten behaupteten die Aktie wäre teuer, aber in den folgenden 3 Jahren vermehrte sich der Anteil von Berkshire auf über 3,7 Milliarden Dollar. Warren Buffett hatte bereits seit 1935 mit Coca-Cola zu tun. Auch heute noch liebt er Cherry-Coke und lagert hunderte Flaschen im Kiewit Plaza. 1936 kaufte er bei Buffett and Son Cola im 6er-Pack für 25 Cent. Dann verkaufte er einzelne Flaschen für 5 Cent pro Stück. Coca-Cola war genau nach seinem Geschmack, denn es besitzt einen Marken-Burggraben und ist eine Preissetzungsmacht.

Zitat Warren Buffett: „Wenn man mir 100 Milliarden Dollar mit dem Auftrag geben würde, Coca-Cola die Führung auf dem Weltmarkt für Softdrinks abzunehmen, würde ich sie zurückgeben und sagen, das geht nicht.“

Zudem machte das Unternehmen schon damals 4-mal so viel Umsatz, wie der Konkurrent Pepsi Co. Vor allem Im Ausland war die Marke beliebter.

Nachdem die Sowjetunion in den 1990er Jahren zerfiel, war die Rede von Frieden und Abrüstung. Rüstungsaktien waren dementsprechend günstig zu haben. Warren Buffett kaufte 14 % der Firma General Dynamics zu einem Kurs von 11 Dollar pro Aktie. Als wenig später in Jugoslawien der Krieg wütete, stieg der Kurs pro Aktie auf 59 Dollar. Des Weiteren stockte Buffet sein Investment bei Wells Fargo auf. Die Aktie stand, auf Grund der Immobilienkrise, unter Druck. Buffett konnte für 62 Dollar zuschlagen. Kurze Zeit später stand die Aktie bei 216 Dollar.

Indes verkaufte Mrs. B. ihr Warengeschäft für 5 Millionen Dollar an Warren Buffett. Sie versöhnte sich mit ihren Enkeln und betrieb ihre eigene Teppichabteilung. Mit 99 Jahren arbeitete sie weiterhin 7 Tage die Woche.

Weitere Investments von Buffett stellten in den 90ern Guiness und das Zeitungsimperium Gannett dar. Zudem investierte er 600 Millionen Dollar in 3 britische Schuhhersteller, die ihr Geschäft familiengeführt, nach den Idealen von Rose Blumkin, betrieben. Außerdem vervielfachten sich Buffetts Beteiligungen an Coca-Cola und Gillette.

Im November 1992 durchbrach die Aktie von Berkshire Hathaway die Marke von 10.000 Dollar.

1995 stand die Aktie dann bereits bei 32.100 Dollar. Damit besaß das Orakel von Omaha ein Vermögen von 15,2 Milliarden Dollar. Warren Buffett und Bill Gates wechselten sich mit Platz 1 der Forbes-Reichenliste regelmäßig ab. Aus der finanziellen Konkurrenz erwuchs jedoch eine enge Freundschaft. Während John D. Rockefeller, der Stahlmagnat Andrew Carnegie, der Einzelhändler Sam Walton und der Software-Unternehmer Bill Gates ihr Vermögen einer einzigen Innovation bzw. einem Produkt verdanken, verdiente Warren Buffett sein Geld ausschließlich mit Investitionen in die verschiedensten Unternehmen.

Im März 2017 steht die Aktie von Berkshire Hathaway bei über 250.000 Dollar. Es ist das eingetreten, was Warren Buffett angekündigt hat. Das Wachstum hat sich, ob der schieren Größe von Berkshire, verlangsamt. Ein neues Investment macht nicht mehr so viel aus, wie früher. Zudem kann Buffett nicht mehr so wählerisch sein, denn er hat viel Kapital unterzubringen. Da die Rendite im Schnitt immer noch 16 % per annum beträgt, werden die meisten Investoren dennoch zufrieden sein. Schon vor weit über einem halben Jahrhundert hat sich der Pepsi trinkende Junge Warren Buffett darum gesorgt, was er einst mit seinem großen Vermögen machen soll. Eigentlich wollte er es seiner Frau, Susan Buffett, vermachen, die allerdings 2004 an einem Schlaganfall verstarb. 2008 entschloss er sich, Bill Gates den Großteil seiner Aktien zu vermachen. 5/6 gehen die Bill and Melinda Gates Foundation. Der Rest geht an seine und Susies Stiftung und an die jeweiligen Stiftungen der 3 Kinder. Warren Buffett wird bis zum Ende sein Vermögen weiterarbeiten lassen.

Nach welchen Kriterien investierte Warren Buffett in der Zeit nach Graham?

Buffett schaute zu Graham auf und hielt seine Investmentkriterien für weiterhin absolut lehrreich und geeignet. Dass Graham kurz vor seinem Verscheiden anzweifelte, ob seine Grundsätze weiterhin funktionieren würden, sprach er nie an. Auch, wenn durch modernes Portfolio-Management unterbewertete Aktien viel schneller ausgemacht werden können, so funktionieren Grahams Bewertungsmethoden auch im Jahr 2017 noch. Buffett mischte zunehmend Grahams quantitativen Investmentstil mit den qualitativen Ideen von Charlie Munger und Philip A. Fisher. Selbstverständlich prägte ihn auch seine eigenen Investments. Seine Kriterien lauten wie folgt:

  • Nie auf makroökonomische Trends, Prognosen oder Vorhersagen durch andere Menschen achten, sondern sich auf den langfristigen Wert des Unternehmens konzentrieren
  • Immer im eigenen Kompetenzkreis bleiben – Wer ein Unternehmen und sein Geschäft nicht versteht, kann es auch nicht bewerten!
  • Manager suchen, die das Kapital der Aktionäre so behandeln, als wären sie ebenfalls die Besitzer des Unternehmens
  • Nicht auf Zusammenfassungen von Analysten vertrauen, sondern den Blick auf die reinen Zahlen werfen – traue nur Deinen eigenen Augen!
  • Die Bewertung muss allerdings auch nicht zu präzise sein. Es sollte sich schnell erkennen lassen, ob das Investment lohnend ist oder eher nicht. Verrenne Dich nicht in zu vielen (belanglosen) Kennzahlen! Ein Basketballtrainer schaut schließlich auch nicht, ob ein Spieler 1,86 m oder 1,88 m groß ist. Er sucht nach Spielern über 2 m!
  • Die Mehrzahl aller Aktien ist unattraktiv. Man muss nicht zu jeder Aktie eine Meinung haben! Warren Buffett kaufte z.B. zwischen 1985 und 1988 keine einzige Stammaktie.

Warren Buffett ist weiterhin der Überzeugung, dass er Dinge tat, die jeder Privatanleger tun kann. Er las Jahresberichte, sowie Handelsblätter und nutzte die Methoden von Graham und Dodd. Er stellte fest, dass man sich entweder sofort in die Value-Prinzipien verliebte oder diese niemals anwenden würde. Des Weiteren machte er für das Scheitern am Aktienmarkt oft die perverse Art der Menschen, alles zu verkomplizieren, verantwortlich. Selbst als seine Schwester Doris mit 1,4 Millionen Dollar in den miesen stand, weil sie mit Optionen ihr Einkommen aufbessern wollte, beglich er ihre Schulden nicht. Ihr blieb nur die Insolvenz. Warren Buffett half keinen Spekulanten, auch nicht seiner Schwester.

Selbstverständlich besitzt Buffett ein außergewöhnliches Rechentalent und speichert ganze Enzyklopädien über Unternehmen in seinem Hirn ab, sein Anlagestil ist aber dennoch erlernbar. Laut Buffett braucht es dazu weder eine formale Ausbildung oder einen überdurchschnittlichen IQ, sondern das richtige Temperament. Sein Investmentstil ist in gewisser Weise einfach, aber nicht leicht. Er ist geradlinig und erfordert Disziplin.

Im März 1989 kostete die Aktie von Berkshire Hathaway 4.800 Dollar. Innerhalb der nächsten 6 Monate stieg sie um 66 %, auf 8.000 Dollar. Warren Buffett besaß damit ein Vermögen von 3,8 Milliarden Dollar. Mi Coca-Cola hatte er alles richtig gemacht. Ihm gefiel die Firma und er kannte alle Zahlen: den pro Kopf Konsum, Umsätze und Wachstumsraten. 700 Millionen Portionen wurden zu dieser Zeit am Tag getrunken, 250 Milliarden im Jahr.

In den letzten 50 Jahren legte Berkshire Hathaway eine Performance von über 1.826.000 % hin. Jene Anteile, die Warren Buffett einst für 7,60 Dollar anfing zu kaufen, kosten Anfang 2017 über 250.000 Dollar. Für den Otto-Normal-Bürger stehen jedoch auch die B-Shares (Verhältnis 3500:1) zur Verfügung, die Anfang 2017 für 170 Dollar pro Anteil zu haben sind.

Warren Buffetts Verhältnis zur Gesellschaft

Für Warren Buffett stellten große Vermögen einen Stapel Berechtigungsscheine dar, welche letztlich der Gesellschaft zu Gute kommen sollten. In einem Artikel für den Omaha World Herald beklagte er Projekte, wie die Hearst Castle, die Arbeit und Rohstoffe von anderen gesellschaftlichen zwecken fernhielt. Außerdem kritisierte Buffet reiche Erben, wie die jungen Du Ponts, die für ihr Geld wenig zur Gesellschaft beigetragen hatten. Die Du Ponts hätten die Buffett-Familie vermutlich kaum erkannt. Ein Cousin von Warren fuhr Taxi, der andere spielte in einer Jazzband usw.

Des Weiteren wollte er unbedingt verhindern, seine Kinder mit zu viel Geld zu verderben. Seine Kinder besuchten öffentliche Schulen, griffen eigene Berufe auf und wuchsen unabhängig & normal auf. Zudem betonte er, dass sie kein Erbe von ihm erwarten sollten. Erst meinte er, ein paar hunderttausend würden reichen, was bei seinen Freunden, wie Kay Graham, auf Unverständnis stieß. Nur Charlie Munger war ähnlicher Meinung. Buffett kümmerte sich tolerant und geduldig um seine Kinder. Wenn aber Geld im Spiel war, wirkte er sehr distanziert. Als sich seine Tochter 20 Dollar für einen Flughafenparkplatz von ihm lieh, musste sie ihm danach einen Scheck ausstellen. Waren größere Leihbeträge im Spiel, mussten seine Kinder einen Kreditvertrag unterzeichnen. Was für mäßig wohlhabende Kinder normal war, war für die Buffetts alles andere als das. Zu Weihnachten schenkte Buffett seinen Kindern jeweils 10.00 Dollar. Den höchsten steuerlich absetzbaren Betrag.

Buffetts Kinder besaßen alle seine direkte und offene Art. Keiner trank etwas stärkeres als Cola. Zudem hatten sie alle den Sparstrumpf von Warrens Vater geerbt. Da Buffett das Geld seines Vaters für seine Kinder in Berkshire-Aktien angelegt  hatte, hätten alle reich werden können, ohne einen Tag arbeiten zu müssen. Die Kinder brachen jedoch allesamt das College ab und schlossen frühe Ehen, die unter einem schlechten Stern standen. Die Tochter Susie verkaufte leider viele Aktien, als sie noch unter 1000 Dollar standen und legte sich einen Porsche zu. Als sie in ihrer 2. Ehe nicht einmal einen Farbfernseher kaufen konnte, kaufte Buffet ihn ihr auf Anraten von Kay Graham. Geld spielte in Warren Buffetts Leben eine so zentrale Rolle, dass er dies auch für andere Menschen annahm. Auch Howard Buffett verkaufte seine Aktien nach und nach. Er gründete einige kurzweilige Unternehmungen und kaufte sich schließlich, mit Hilfe seines Vaters, eine Farm. Da Warren Buffett besessen davon war, schlank zu bleiben, schloss er mit seiner Familie einige Gewicht-Deals ab. Sein Sohn Howard verringerte sein Gewicht allerdings nicht. Das Verhältnis zwischen Vater und Sohn besserte sich, als Howard selbst Kinder hatte, Politiker war und als Manager eingestellt wurde. Der jüngere Sohn, Peter Buffett,  strebte eine Musikkarriere an. Auch er verkaufte, gegen den Rat seines Vaters, seine Berkshire Aktien. Letztlich wurde auch sein Verhältnis zu seinem Vater mit dem Alter und einigen Erfolgen immer besser.

Dass seine Tochter Susie mit ihren 3 Kindern zurück nach Omaha gezogen war, machte Buffett menschlicher. Er kam häufig in einem abgewetzten Trainingsanzug zu Besuch und spielte mit seinen Enkeln. Zudem sah er, dass die Früchte des Baumes (Entwicklung seiner Kinder) zu reifen begannen. Er machte seine Tochter nun zur Direktorin der Buffett Foundation und beschloss im Stillen das Erbe seiner Kinder auf jeweils 3 Millionen anzuheben. Warren Buffett war in gewisser Weise immer großzügig. Er hörte zu, schrieb persönliche Notizen und half. In nicht finanziellen Dingen war er sehr zuvorkommend. Wenn es allerdings um finanzielle Belange ging, blieb seine Börse fast immer verschlossen. Sein Drang war es zu stapeln, zu häufen und zu stapeln und zu häufen. Einige, kleinere Geldgeschenke machte er Bekannten jedoch heimlich. Zudem begann er immer mehr Geld in seine Stiftung einzubringen, welches er allerdings überwiegend von den Berkshire-Aktien der Investoren abzwackte und nicht von seinen Vermögenswerten.

Wie bei der Geldanlage, weigerte sich Warren Buffett auch bei der Wohltätigkeit zu diversifizieren, denn seine Spenden sollten eine große Wirkung erzielen. Er wollte den Großteil seines Geldes einer Wohltätigkeitsorganisation zukommen lassen. Also fragte er seine Freunde:“Wenn ihr der Wohltätigkeitsorganisation Geld geben müsstet, in der das meiste Gute bewirkt wird, welche wäre das?“ Als er noch auf der Suche war, entwickelte sich Buffetts Stiftung wie ein Mini-Berkshire. Das Stiftungsvermögen schwoll von 3,8 Millionen auf 18 Millionen Dollar an und der Großteil des Geldes wurde, für zukünftige Spenden, gehäuft und gestapelt. Ihn beschäftigten vor allem 2 Themen: die Gefahr eines Atomkrieges und Bevölkerungskontrolle. 200.000 Dollar spendete er, damit in Washington und Moskau Vermeidungszentren mit Faxgeräten und Telefonen eingerichtet wurden. Des Weiteren befürchtete Warren Buffett, dass eine Überbevölkerung alle Probleme verschlechtern würde (Nahrung, Wohnungen und sogar das Überleben der Menschheit). Aus diesem Grund spendete er viel für Familienplanung, sexuelle Aufklärung, Geburtenkontrolle und für das Recht auf Abtreibung. Er spendete fast ausschließlich für die Zukunft und wollte nicht, dass seine Investitionen einfach ausgegeben wurden.

Genauso ungern, wie Buffett Geld für jetzige Zwecke gab, nahm er Geld von anderen. Als er eines Tages ein Malzbier bestellte, vergaß er, dass er nur 100 Dollar Scheine dabei hatte. Der Verkäufer konnte ihm das Geld nicht wechseln. Eine ältere Dame erkannte Warren Buffett und zahlte das Malzbier. Er wollte ihr das Geld unbedingt zurückgeben, vergaß aber ihren Namen. Dass ihn dies belastete, erfuhr man, da er die Dame irgendwann später tatsächlich aufstöberte und die Schuld beglich.

Des Weiteren spendete Warren Buffett den öffentlichen Schulen in Omaha Geld und beklagte, dass zwar riesige Summen an Colleges gehen würden, damit diese nach den Namen der Spender benannt werden, jedoch kaum an die unteren Schulen gespendet werden würde, an denen sich die Schüler länger aufhielten.

Buffett fiel erst mit 60 Jahren auf, wie wenig er an Omaha zurückgegeben hatte. Seine Abneigung gegen Almosen entsprang jedoch nicht irgendeinem Konservatismus, sondern der Tatsache, dass der Staat weniger der Gemeinschaft diente, als dass er einzelnen Personen Bonbons hinwarf. Schon in den 1970er Jahren kritisierte er Interessengruppen, die Probleme nicht lösten, dafür aber einfach verlagerten. Außerdem verfasste Warren Buffett viele wirtschaftliche Vorschläge, die der Vergrößerung und nicht der Umverteilung des Kuchens dienen sollten.

Warren Buffett gelang es über alle Gesellschaftsgruppen, ohneEinbildung oder Überheblichkeit, zu sprechen. So verglich er sich z.B. einmal mit seiner Sekretärin und bemerkte:“dass sie ihre Kinder genauso gut erzieht und genauso viel zur Gemeinschaft beiträgt. Ihre Talente – und deren hat sie viele – werden von der marktorientierten Gesellschaft einfach nicht so hoch bewertet. Nehmen Sie mich und stecken Sie mich nach Afghanistan oder sonst wohin, dann sehen wir, wie talentiert ich bin.“

Insgesamt war Warren Buffett zwar mit vielen Demokraten befreundet, seine Vorschläge waren oft jedoch viel weiter links angesiedelt. So sagte er, er würde privaten Konsum „höllisch“ besteuern und eine „enorm hohe“ Erbschaftssteuer einführen. Er war sehr liberal, spendete allerdings nicht allzu viel. Er wollte sich eben nicht vereinnahmen lassen. Für ihn wollten alle ein Stückchen von seinem Kuchen von ihm haben, was ihm missfiel. Er verkaufte über 25 jähre keine einzige Berkshire Aktie, was dazu führte, dass das Vermögen seiner Firma nicht in seine eigenen Taschen fiel.

Zuletzt spendete Warren Buffet in den ersten Jahrzehnten auch so wenig, weil er wusste, dass er der Gesellschaft mehr hinterlassen kann, wenn er fertig mit anhäufen und stapeln ist. Wer die Gesetze des Zinseszinses und Buffetts Geschick kennt, wird dies nicht bestreiten können.

Warren Buffett – Investments

Egal, ob ich 1 Million Dollar oder auch 10 Millionen Dollar hätte, ich würde stets alles investieren. Die größten Gewinne habe ich in den 1950er Jahren gemacht. Ich habe den Dow gekillt. Sie sollten die Zahlen sehen. Dabei hatte ich damals nur Peanuts investiert. Nich viel Geld zu haben, ist ein riesiger struktureller Vorteil. Ich glaube, mit 1 Million Dollar würde ich Ihnen einen Gewinn von 50 % verschaffen. Nein, ich weiß sogar, dass ich das könnte. Ich garantiere es Ihnen.

Schon lange ist Berkshire Hathaway zu groß, um Net-Net-Aktien und andere, Small Cap Schnäppchen zu erwerben. Bereits seit den 1970er Jahren muss Warren Buffett so viel Kapital verwalten, dass er jenes größtenteils in qualitative Unternehmungen steckt. Er kauft also überwiegend gute Unternehmen zu angemessenen Preisen, statt Schrottunternehmen zu Spottpreisen. Zu seinen derzeit bedeutenden Investments zählen American Express (16,8 %), Coca-Cola (9,3 %), Wells Fargo (10 %), Phillips 66 (14,4 %) und Apple (1,1 %). Weitere Investments von Buffett und Berkshire stellen Charter Communications Inc., Delta Airlines Inc., Goldman Sachs, IBM, Moody’s, Sanofi, Southwest Airlines Co., U.S Bancorp, United Continental Holdings Inc. und USG Corp dar. Stand: Annual Report 2016

Erkenntnisse aus Warren Buffetts Partnership Letters

Warren Buffett wies immer wieder auf die Wichtigkeit des Zinseszinses hin. Eine hohe Rendite, bei einem äußerst langfristigen Zeitraum, stellt das Optimum dar. Kleinste Einbußen, durch Gebühren und Steuern, können langfristig immense Opportunitätskosten ausmachen. Auch die kleinsten Zinsabweichungen können Sie langfristig um viel Geld bringen.

Franz I. von Frankreich bezahlte 1540 4.000 Goldtaler (damals umgerechnet 20.000 Dollar) für Leonardo Davincis Mona Lisa. Das Geld hätte auch anders investiert werden können. Wären er und seine Treuhänder von einer Wertsteigerung, nach Steuern, von 6 % ausgegangen, wären die 20.000 Dollar heute etwas über eine 1.000.000.000.000.000 (1 Billiarde) wert. Das ist mehr als 3000-fache der amerikanischen Staatsverschuldung.

Gemäldekäufe sind, bei guter Auswahl, gut als Geldanlage geeignet. Noch besser wären in diesem Fall 7 % Zins auf das Kapital von Franz I. Sowohl die Reise von Columbus, als auch die Mona Lisa, endeten in fiskalischem Unsinn und das eingesetzte Kapital generierte seine potenziellen Werte nicht ansatzweise.

1626 verkauften die Indianer von Manhattan ihre Insel an Peter Minuit. Sie erhielten dafür 24 Dollar. Peter Minuit besaß nun 22,3 Quadratmeilen Land, was über 6.216.688.320 Quadratfuß entspricht. Setzt man einen damaligen Wert von 20 Dollar pro Quadratfuß an, entsprach das einem Gesamtwert von 12,5 Milliarden Dollar. Peter Minuit hatte dementsprechend ein gutes Geschäft gemacht. Hätte der Indianerstamm seine 24 Dollar jedoch mit einer Rendite von 7 % investiert, hätte er 1963 über 200 Milliarden Dollar besessen.

Ein weiteres Prinzip, das Warren Buffett immer wieder erwähnte, war das Prinzip des Nichtstuns im Vergleich mit dem Prinzip des Tuns. Seit John Bogle den ersten indexfonds, den Vanguard 500 Index Fund, der Anteile an allen Unternehmen des S&P 500 besitz, auflegte, sind die Anforderungen an aktive Fonds gestiegen. Vielen gelingt es nicht, passive Anlagevehikel und Indizes zu schlagen. Schon Kostolany prägte den Spruch, hin- und her Taschen leer! Auch Warren Buffet begriff früh, wie er langfristig Gebühren und Steuern sparte. Nämlich, indem er möglichst wenig kaufte und verkaufte. Auch, wenn vom Festhalten bzw. Verlieben in Aktien teils abgeraten wird, hat es Buffett nicht geschadet. Er musste sich mit einer Aktie wohlfühlen, dann kaufte er sie.

Des Weiteren spielt es für Warren Buffett keine Rolle, ob sie ein Jahr mit einem Plus oder Minus beendeten. Viel wichtiger war der Vergleich, ob sie besser als die Indizes und aktiven Fonds abgeschnitten haben. Zudem beurteilte er die Performance seiner Aktien in 5-Jahreszeiträumen, frühestens aber nach 3 Jahren. In dieser Zeit und natürlich auch danach sollten sie den Dow Jones mit 10 % per annum schlagen. Von Warren Buffett lernen wir, dass der beste Test immer ein Langzeittest ist.

Buffets Kommentar dazu: „Ein Jahr, in dem wir 15 % verlieren und der Durchschnitt 30 %, betrachte ich als ein wesentlich besseres Jahr, als ein Jahr, in dem sowohl wir, als auch der Durchschnitt um 20 % wachsen.